Archäologische Untersuchungen zur Siedlungsgeschichte von Thugga
Die Ausgrabungen südlich der Maison du Trifolium 2001 bis 2003
Reichert Verlag
ISBN 978-3-95490-031-2
Standardpreis
Bibliografische Daten
Fachbuch
Buch. Hardcover
2016
135 s/w-Abbildungen.
Umfang: 388 S.
Format (B x L): 24,7 x 34 cm
Gewicht: 2020
Verlag: Reichert Verlag
ISBN: 978-3-95490-031-2
Produktbeschreibung
Die Auffindung zweier Gräber aus der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. erbrachte die überraschende Erkenntnis, dass der Stadtberg von Thugga bereits im späten Neolithikum aufgesucht und für Bestattungen genutzt wurde. Mit diesen Gräbern wurden Zeugnisse einer Epoche entdeckt, die in Nordafrika insgesamt bisher kaum bekannt ist. Größere Siedlungsaktivitäten setzten allerdings erst mehr als ein Jahrtausend später ein. Die Ausgrabung eines großen, mit einem zentralen Wirtschaftshof ausgestatteten Wohnhauses aus hellenistischer Zeit beweist, dass sich bereits die punisch-numidische Stadt bis weit in den Süden des kaiserzeitlichen Siedlungsraumes erstreckte. Dieses Wohngebäude wurde um 100 n. Chr. durch einen größeren, aber strukturell ähnlichen Neubau ersetzt. Der Neubau bezeugt, dass es noch bis in die mittlere Kaiserzeit Häuser gab, die nach dem herkömmlichen Schema punischer Hausarchitektur gestaltet waren, und markiert zugleich die beginnende Umwandlung dieses Stadtbezirkes zu einem gehobenen Wohnviertel. Die spätantiken Befunde liefern erstmals Anhaltspunkte dafür, dass in den Randbezirken Thuggas bereits im 4. Jahrhundert n. Chr. Wohnquartiere aufgegeben wurden. Die Auffindung von zehn Steinkistengräbern aus vandalisch-byzantinischer Zeit schließlich bezeugt erstmals für Thugga die andernorts gut bekannte Sitte, Friedhöfe in aufgelassenen Wohngebieten anzulegen.
Mit diesen stratigraphischen Untersuchungen konnte zum ersten Mal in Thugga ein umfassender Einblick in die Besonderheiten der lokalen Siedlungsabfolge, von punisch-numidischer Zeit bis in die Spätantike gewonnen werden. Mit der Aufarbeitung und Vernetzung des reichen stratifizierten Fundmaterials wurde ein zuverlässiges chronologisches Gerüst erstellt, welches die historische Einordnung künftiger Fundkomplexe aus Thugga und der Region ermöglicht. Zugleich wird erstmals ein reiches Spektrum an chronologisch fixierten, aus geschlossenen Befunden stammenden Funden aus Thugga für überregionale Vergleichsstudien verfügbar gemacht.
Autorinnen und Autoren
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